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Nachholbedarf bei Firmenvideos

Unternehmen setzen Videos auf sozialen Plattformen wenig effizient ein. Recruiting-Filme zum Fremdschämen.   

Soziale Medien in Unternehmen

Fast die Hälfte der Deutschen Unternehmen (47 %) nutzen soziale Medien  - vor allem um ihre Bekanntheit zu steigern oder um neue Kunden zu gewinnen – so war es im Mai 2012 in einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom zu lesen. Die Anteile sind bei Klein- und Mittelständlern und großen Unternehmen etwa gleich.

Videos nicht auf Web zugeschnitten

Betrachtet man allerdings das Thema Video fällt auf: Plattformen wie YouTube werden bei Klein- und Mittelstandsbetrieben von nicht einmal einem Drittel der Firmen genutzt. Bei Firmen mit über 500 Mitarbeitern sind es zwar 81%. Nur: Viele Videos sind häufig nicht auf das Medium zugeschnitten. „Die Firmen laden oft einfach vorhandenes Werbematerial auf die Videoplattformen hoch“ – sagt Tobias Arns beim Verband Bitkom zuständig für den Bereich Social Media.

Video mit Potenzial bei Mitarbeiter-Werbung

Arns sieht im Bereich Firmenvideos Nachholbedarf – etwa um neue Mitarbeiter zu werben. Er könnte sich beispielsweise vorstellen, dass potenzielle Bewerber auf einen Ausbildungsplatz sich ansehen, wie es den Azubis aus dem vorherigen Jahrgang ergangen sei. Das Motto: „Die Firmen zeigen nicht mehr nur sich selbst sondern ihre Mitarbeiter“.

Videokampagnen wenig glaubwürdig

Doch die bisherigen Videokampagnen scheinen eher steif und unglaubwürdig, wobei „gerade junge Leute schnell merken wenn sie hinters Licht geführt werden“ so Bitkom-Vertreter Arns. Nur einige Tausend-Clicks auf You-Tube gab es beispielsweise für die in stylischem Schwarzweiß gehaltene Audi-Kampagne  mit Portraits von Azubis, Studenten und anderen jungen Mitarbeitern.

Peinliche Recruiting Videos

Spiegel-Online hatte Anfang Juli 2012 seine Leser aufgerufen die peinlichsten Recruitung Videos zu schicken. Ganz vorne dabei: BMW mit seinem Praktikums-Rap. Das Video wurde im Mai 2012 auf der Re:publica einer Konferenz für Web 2.0 und Neue Medien mit dem goldenen Sellerie für das schlechteste Video des Jahres ausgezeichnet.

Nicht alle Recruitung-Videos missglückt

Positive Beispiele? Es gibt sie, aber nur wenige, sagt Arns und nennt die Firma Krones AG, einen Hersteller für Getränke-Abfüllanlagen. Die Firma hatte im Jahr 2010 eine Auszubildende ein „Videotagebuch“ führen lassen. Die Protagonistin hatte sich dazu teilweise selbst per Handy gefilmt.  Doch selbst dieses Beispiel knirscht an vielen Stellen. Arns kommt dennoch zum Fazit: „Um zu überzeugen, braucht es keine großen Etats“. Genauso gilt: Ein großer Etat schützt vor der großen Blamage nicht.

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